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Was bleibt vom Leben Jesu – und was bedeutet „Himmel“ heute?

Was bleibt vom Leben Jesu – und was bedeutet „Himmel“ heute?

Christi Himmelfahrt ist mehr als ein freier Donnerstag – er markiert Aufbruch, Hoffnung und Perspektive über das Sichtbare hinaus.

Besonderheiten im Christi Himmelfahrt

Christi Himmelfahrt ist ein christlicher Feiertag, der jedes Jahr 39 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert wird – immer an einem Donnerstag. Der Tag erinnert an die biblische Erzählung, wonach Jesus Christus nach seiner Auferstehung nicht einfach verschwand, sondern vor den Augen seiner Jünger in den Himmel aufgenommen wurde. Dieses Ereignis wird im Neuen Testament in der Apostelgeschichte beschrieben und markiert das Ende der physischen Gegenwart Jesu auf Erden. Gleichzeitig ist Christi Himmelfahrt der Beginn eines neuen Abschnitts: der Verheißung des Heiligen Geistes und des Auftrags an die Gemeinschaft der Gläubigen, das Evangelium in die Welt zu tragen.

Für Christen weltweit hat dieser Tag eine besondere spirituelle Bedeutung. Er ist ein Symbol dafür, dass das Leben nicht mit dem Tod endet, sondern dass Hoffnung, Vertrauen und Glaube über das Sichtbare hinausreichen. Die Vorstellung von „Himmel“ ist dabei nicht als physischer Ort zu verstehen, sondern vielmehr als Dimension der Nähe zu Gott, der Transzendenz, des ewigen Lebens. Christi Himmelfahrt macht deutlich: Die Geschichte Jesu endet nicht mit dem Grab, sondern mit einer Bewegung nach oben – einem Aufstieg, der nicht als Flucht, sondern als Vollendung verstanden wird.

In Deutschland ist Christi Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag in allen Bundesländern. Während in katholischen und evangelischen Gemeinden festliche Gottesdienste gefeiert werden, hat sich in der breiten Bevölkerung ein zweiter Aspekt etabliert: der Vatertag. Viele Männer nutzen den Feiertag für Ausflüge, Wanderungen oder gemeinsame Unternehmungen – meist begleitet von Bollerwagen, Getränken und geselliger Stimmung. Auch wenn diese Tradition mit der religiösen Bedeutung des Tages nicht direkt verknüpft ist, zeigt sie doch: Der Feiertag ist im gesellschaftlichen Bewusstsein angekommen – wenn auch auf unterschiedlichen Ebenen.

Christi Himmelfahrt steht damit an der Schnittstelle von Glaube und Kultur, Liturgie und Lebensfreude. Die biblische Botschaft verliert dabei nicht an Relevanz – im Gegenteil: In einer Zeit, in der viele Menschen nach Orientierung, Sinn und Perspektive suchen, erinnert dieser Tag an etwas Größeres. An eine Hoffnung, die über das Hier und Jetzt hinausgeht. An einen Glauben, der nicht auf Kontrolle, sondern auf Vertrauen basiert.

Viele Gemeinden nutzen Christi Himmelfahrt auch für Freiluftgottesdienste, Prozessionen oder musikalisch begleitete Feiern in der Natur. Gerade im Frühling – wenn die Natur erblüht, die Tage länger werden und Menschen wieder verstärkt draußen unterwegs sind – fügt sich der Feiertag organisch in den Jahreslauf ein. Er lädt ein, innezuhalten, neue Gedanken zuzulassen und sich zu fragen: Was trägt mich? Was leitet mich? Was gibt meinem Leben Richtung?

Christi Himmelfahrt ist damit weit mehr als ein zusätzlicher freier Tag im Kalender. Er ist ein Erinnerungsanker an das, was bleibt, wenn das Sichtbare geht. Und ein Impuls, über das eigene Leben hinauszudenken – im Glauben, in der Gemeinschaft und im Vertrauen auf mehr als das Offensichtliche.